Bericht vom Besuch der Kokerei Prosper
Im März 2016 waren 18 Mitglieder der Ehrengarde aus unserer Ortsgruppe zur Besichtigung der Kokerei Prosper eingeladen. Wir wurden vom Sekretär des Betriebsrates Jürgen Sennekamp empfangen
und auch von ihm über das Betriebsgeländer geführt.
Schnell wurde uns klar, dass die Arbeit als Koker, trotz aller Technik, eine heiße und staubige Arbeit ist. Koks ist nicht gleich Koks. Die Mischung verschiedener Kohlensorten macht es. Auf
Prosper wird natürlich der beste Koks der Welt gebacken.
Es wurde auch über Mitbestimmung und die Problematik nach Beendigung des Steinkohlebergbaus im Jahr 2018 diskutiert und inwieweit die Kokerei Prosper davon betroffen ist.
Wir bedankten uns für die Führung und die Informationen mit einer Flasche Wein aus unserem Weingarten auf Schacht Hünxe.
Bericht über die Besichtigung des Steag Kraftwerkes Herne
Im April 2016 besichtigten 16 Mitglieder der Ehrengarde aus unserer Ortsgruppe auf Einladung des stellvertretenden Betriebsratsvorsitzenden Thomas Dinter das Steag-Heizkraftwerk in Herne.
Kollege Dinter hielt vor der Besichtigung einen ausgezeichneten Vortrag zur Problematik der Energieerzeugung mit Blick auf die Energiewende. Nach Ansicht der Kraftwerksbetreiber wird ein Ausstieg
aus der Kohleverstromung auf längere Sicht nicht möglich sein.
Beim Rundgang waren alle Teilnehmer besonders beeindruckt von der Kohlenmühle und dem Herzstück der Anlage, der Dampfturbine mit dem Generator. In der Halle war es 40 Grad warm und mit 96 Dezibel
sehr laut.
Nach einem hoch interessanten Rundgang bedankten wir uns bei Thomas Dinter mit einer Flasche Wein aus unserem Weingarten auf Schacht Hünxe.
Der Schacht Hünxe des ehemaligen Bergwerks Lohberg wurde im Juni des Jahres 1983 abgeteuft. Im April des Folgejahres erfolgte dort nach Bodeneignungsprüfung und behördlicher Genehmigung die Anlegung des Weingartens „Sonneneck“. Dieser liegt in der Nordoststrecke des Zechenplatzes auf der Schachtumwallung. Dort bewettert der Grubenlüfter die Weinstöcke dank eines waagerechten Austrags mit warmer Grubenluft. Hobbywinzer pflanzten 99 Reben jeweils zu 1/3 mit den Weinsorten Kerner, Silvana und Bachus. Damals engagierten sich der Leiter des Grubenbetriebs, Heinz Dieter Pokuta und Hans Gröger, Hauer im Untertagebetrieb des Bergwerkes Lohberg. Der Weinkeller befindet sich im ehemaligen Sprengstoffbunker des Bergwerks. Im Jahre 1986 kam es zur ersten Lese, die 150 Liter Jungfernwein ergab. Die Lese im Folgejahr erfolgte unter Beteiligung der Grubenwehr Lohbergs, unterstützt von Nahe-Winzer Gerhard Herrmann. Bis 1993 fuhren die Helfer die Trauben zum Nahe-Winzer zwecks weiterer Verarbeitung. Verkorkung und Etikettierung der Flaschen erfolgten in Guldenthal/Nahe. Im Oktober 1994 fand die Kelterung vor Ort auf dem Zechenplatz statt. Im Folgejahr zeigte das WDR Fernsehen Interesse und drehte einen Film über die Weinlese. Die letzte Lese erfolgte im Jahr 2004. 2006 übernahm das Bergwerk Prosper-Haniel den Schacht Hünxe als Wetterschacht. Anfang 2011 besichtigten der ehemalige Personaldirektor Jörg Buhren-Ortmann sowie sieben Mitglieder der Ehrengarde des Bergwerks Prosper-Haniel den Weingarten. Sie beschlossen, die Tradition des Weinanbaus auf Schacht Hünxe wiederaufzunehmen.
Der Garten benötigte nach sieben Jahren Stillstand viel Pflege, da sich die Natur das Gelände beinahe vollständig
zurückgeholt hatte. Die Ehrengarde entfernte den Wildwuchs und erneuerte die zuvor eingegangenen Reben mit pilzresistenten Sorten wie Palatina und Gelbem Augusteller. Die ersten Trauben wuchsen
zahlreich.
Im September 2013 fand die erste Weinlese auf Schacht Hünxe statt. Zur Kelterung wurden die Beeren nach Piesport an die Mosel geschafft und dort von einem Winzer zu
einem halbtrockenen Cuveé verarbeitet. Im Juni 2014 erfolgte dann die Übergabe der ersten Flaschen an das Bergwerk Prosper-Haniel. Selbst Weinkenner lobten den Tropfen in den höchsten Tönen, was
die Ehrengarde sehr erfreut hat. Dies machte Mut und gab Zuversicht für den neuen Jahrgang 2014.
Prosper-Haniel, v.l.n.r.: Rainer Schwegmann, Joachim Bock, Peter Vogel und Hubert Hochberger
Am 30. August fand die Lese des Jahrganges 2014 im Weingarten Sonneneck auf Schacht Hünxe statt. Die
Lese ging mit zehn fleißigen Erntehelfern flott von der Hand, wobei der Ertrag wesentlich besser als im Vorjahr ausfiel. Als der „Abschlag“ lag, wurde alles nochmal von Hand sortiert. Der Ernteerfolg
wurde mit einem zünftigen Grillen gefeiert. Es konnten zehn Stapelkästen à 50 Liter mit Trauben gefüllt werden.
Diese wurden am nächsten Tag zur Mosel zum Winzer gefahren. Die Anlieferung wurde als gute Qualität eingestuft. 150 Liter Jungfernwein waren zu erwarten. Zur Einstimmung presste der Winzer
kurzerhand fünf Liter ab, der nach vier bis fünf Tagen als Federweißer getrunken werden konnte.
Das Gelände um den Wetterschacht Hünxe entwickelt sich immer mehr zu einer grünen Oase. Es bot sich also an, dieses zu unterstützen und weiter zu entwickeln. Nach Kontaktaufnahme mit dem Vorsitzenden des Imkervereins Hünxe, Herrn Uhlenbruck, war die Idee zum Ansiedeln von Bienenvölkern schnell geboren. Im Mai 2015 wurden sechs Bienenstöcke auf dem Betriebsgelände aufgestellt, die auch weiter vom Imker betreut werden.
Herr Uhlenbruck schätzt am Standort Schacht Hünxe besonders die ruhige und geschützte Lage als Vorteil für die Bienenvölker. Pro Stock rechnet man mit ca. 30.000 Tieren, die ganzjährig am Standort stehen bleiben sollen. Die Bienen befliegen eine Fläche von bis zu zwei Kilometern im Durchmesser. Das Bergwerk Prosper - Haniel freut sich auf den ersten Honig.
Ein Spruch der erzgebirgischen Bergleute lautet: Alles kommt vom Bergwerk her: Kohle - Wein - Honig, wir sind auf einem guten Weg dahin.